Träume eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik
Historisch-kritische Edition, Philosophische Bibliothek 747
Kreimendahl, Lothar / Oberhausen, /
Erschienen am
01.06.2022, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Die 1766 erschienenen 'Träume eines Geistersehers' nehmen eine Schlüsselstellung in Kants Werk ein. Anlässlich der Auseinandersetzung mit der Geisterseherei Emmanuel Swedenborgs prüft Kant die Erkenntnisansprüche der rationalen Psychologie und weist sie als haltlos zurück. Diese Kritik weitet sich zu einer Ablehnung der gesamten herkömmlichen Metaphysik aus, deren Scheitern Kant zum Anlass nimmt, nach der angemessenen Methode in der Philosophie zu fragen. Als solche empfiehlt er die Hinwendung zu erfahrungswissenschaftlichen Verfahren. Damit hat Kant bereits wesentliche Momente seiner späteren Vernunftkritik erarbeitet. Aber auch die praktische Philosophie profitiert von der im Geist des Skeptizismus und im Tonfall ironischsarkastischer Redeweise durchgeführten Untersuchung. Es zeigt sich, dass die Grundzüge von Kants Moralphilosophie bereits 1766 gefunden sind. Kants Abhandlung bedeutet somit in mehrfacher Hinsicht das Ende seiner vorkritischen Phase und markiert die eigentliche Geburtsstunde des Kritizismus. Die Ausgabe präsentiert Kants Text erstmals in historisch-kritischer Gestalt und mit deutschen Übersetzungen der Stellen aus den 'Arcana Coelestia' Swedenborgs, auf die sich Kant bezieht. Die umfänglichen Erläuterungen decken die Anknüpfungen an die zeitgenössische Philosophie auf und stellen die Verbindung der Abhandlung mit Kants vorkritischen wie kritischen Werken her.
Autorenportrait
Immanuel Kant wird 1724 in Königsberg geboren. Mit 16 Jahren beginnt er das Studium der Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften an der Königsberger Universität. Jedoch erst im Alter von 46 Jahren erhält er eine ordentliche Professur für Logik und Metaphysik in Königsberg. Als wirkungsmächtigster deutscher Philosoph neben Hegel erlangt Kant schon zu Lebzeiten einen legendären Ruf. Er verbringt sein Leben alleinstehend und einem strengen selbstauferlegten Tagesablauf folgend, der Anlaß zu zahlreichen überlieferten Anekdoten bietet. Kant stirbt in hohem Alter von 80 Jahren 1804 in Königsberg.
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