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Sendung

Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung, Heft 6/2/2015, Zeitschrift für Medi

Engell, Lorenz / Siegert, /
Erschienen am 01.10.2015
CHF 35,60
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787328314
Sprache: Deutsch
Umfang: 176
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Abstracts Jens Schröter: Das mediale Monopol des Staates und seine Verteidigungslinien Auch in freiheitlichen Demokratien gibt es mediale Formen und Verfahren, die staatlich monopolisiert sind. Dies sind die Verfahren zur Sicherung und Stabilisierung der Echtheit von Geld und staatlichen Dokumenten, also den zentralen Medien von Ökonomie und Staat. Im Sinne einer noch zu schreibenden Mediengeschichte des Staates stellt der Aufsatz diese Formen und Verfahren der Echtheitssicherung dar und zeigt auf, wie immer wieder auf neue technologische Bedrohungen des medialen Monopols des Staates reagiert werden musste. Even in liberal democracies there are media forms and procedures monopolized by the state. Such are the methods to secure and stabilize the authenticity of money and state documents, i. e. the central media of economy and the state. In terms of a media history of the state, the paper describes these forms and methods of securing authenticity and shows how the state had to respond to ever new technological threats to its media monopoly. Glenn Peers: Framing and Conserving Byzantine Art at the Menil Collection: Experiences of Relative Identity Conservation and exhibition of historical works of art run many risks of misrepresentation of the life and meanings of objects. This paper explores the identities of some particularly compelling examples of Byzantine art restored under special circumstances at the Menil Collection in Houston, Texas. This examination of the restoration of frescos and icons, and their particular display histories, reveals the contingencies of our encounters with and explanations of historical art. Die Erhaltung und Ausstellung von historischen Kunstwerken geht viele Risiken in Bezug auf die Darstellung des Lebens und der Bedeutungen von Objekten ein. Dieser Beitrag untersucht die Identitäten einiger besonders fesselnder Beispiele byzantinischer Kunst, die in der Menil Collection in Houston, Texas unter besonderen Umständen restauriert wurden. Eine Untersuchung der Wiederherstellung der Fresken und Ikonen sowie ihrer jeweiligen Ausstellungsgeschichten offenbart die Kontingenzen unserer Begegnungen mit und Erklärungen von historischer Kunst. Carmen Alfaro Giner: Das Einhüllen und Fesseln des Körpers in den indoeuropäischen Kulturen. Zu einigen Metaphern des magischen Schutzes vor Toten und Wiedergeborenen Fäden, Seile und Textilien sind Elemente des Alltagslebens, die bereits früh in der Menschheitsgeschichte einen hohen technischen Entwicklungsstand erreicht haben. Das Spinnen des Fadens, eine der ältesten Formen des Wissens, scheint wie der Ursprung jeder Form der Technik untrennbar mit einer besonderen Mythologie verbunden zu sein. So müssen sich auch Fäden, Knoten und Gewebe, neben ihrer praktischen Anwendung, rasch mit symbolischen Bedeutungen aufgeladen haben. In diesem Beitrag sollen die Symboliken des Fadens, des Knotens und des Gewebes als Metaphern analysiert werden, die bisweilen mit dem Leben, bisweilen mit dem Tod in Verbindung stehen. Threads, ropes and textiles are elements of everyday life, which have reached a high technical level of development early in human history. The spinning of the yarn, one of the oldest forms of knowledge, seems to be, like the origin of every form of art, inseparable from a particular mythology. Besides their practical use, threads, nodes and tissues must have been quickly charged with symbolic meanings. This article examines the symbolism of the thread, the node and the tissue as metaphors that are sometimes connected with life and sometimes with death. Christian Demand und Ekkehard Knörer: Debatte: Debattenkultur Eine Debatte ist ein öffentliches Streitgespräch, das gewissen Regeln folgt. Das Ziel einer Debatte ist nicht die Lösung eines Problems, wie in einer Diskussion, sondern Positionen zu markieren. In einer Debatte zählen nicht nur Argumente, sondern auch Polemik und der Mut zur These. Eine produktive Debatte bedarf neben von allen Teilnehmern akzeptierten Regeln auch einer sog. Debattenkultur. Christian Demand und Ekkehard Knörer führen eine Debatte zur Etablierung dieses Begriffs in den 1980er Jahren und entwickeln Thesen zu deren angeblichen Verschwinden durch die Beschleunigung von Debatten unter den Bedingungen der »Neuen Medien«. A debate is a public dispute that follows certain rules. The goal of a debate is not the solution of a problem as in a discussion, but to point out positions. In a debate, not only arguments, but also polemics and the courage to take a stand are essential. Besides certain rules that are accepted by all participants, a debate needs a so-called debate culture in order to be productive. Christian Demand and Ekkehard Knörer lead a debate on the establishment of this concept in the 1980s and develop theses for its alleged disappearance caused by the acceleration of debates under the conditions of »new media. Jochen Hörisch: »Schicksal, also ein von einer höheren Macht Gesendetes, das wir empfangen sollen«. Über Sendungen und Sendungsbewusstsein In dem Maße, in dem sich seit dem europäischen achtzehnten Jahrhundert die PostSende-Verhältnisse dramatisch verbessern, verblasst die Überzeugungskraft des religiösen Sendungsbewusstseins. Verwunderlich ist das nicht. Von einem göttlichen Anruf, einem Kerygma erreicht zu werden, soll, ja muss eine exquisite Ausnahme von den Regelmäßigkeiten des Alltagslebens sein. Viele sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt (Matthäus 22,14). In nur einigermaßen aufgeklärten Zeiten ist die Frage nach der Verlässlichkeit der himmlischen Postund Sendeverhältnisse nicht zu unterdrücken. Jeder kann jedem (zunehmend ohne Angst um Leib und Leben) bestreiten, der rechte Adressat göttlicher Sendungen zu sein. Intersubjektiv verbindliche Sendeverhältnisse zwischen Himmel und Erde gibt es nicht; diese höhere Trivialität wird seit 1750 aussagbar und aufschreibbar. Komplementär dazu steigt - trotz enormer Komplexitätsgewinne - die Kontrollierbarkeit irdischer Sendeverhältnisse. To the extent in which postal sending, the successful delivery of messages, dramatically improves since the European eighteenth century, the persuasiveness of the religious sense of mission or sending is fading. This is not surprising. To be reached by a divine call, by a Kerygma, should, indeed must be an exquisite exception of the regularities of everyday life. Many are called but few are chosen (Matthew 22:14). In somewhat enlightened times, the question of the reliability of heavenly sendings cannot be suppressed anymore. Anyone can deny anyone to be the truthful addressee of divine sendings. There are no intersubjectively binding states of transmission between heaven and earth: this higher triviality is predicable and writable since 1750. Complementary to this development, the controllability of terrestrial sendings increases- despite enormous gains in complexity. John Durham Peters: Gott und Google Both the structure of the Google search algorithm and the rhetoric surrounding the company suggest Googles aspiration to attain the classic theological status of omniscience. Understanding how Google performs online searches shows that this most characteristic of all digital media corporations fits in a long lineage of religious media that claim to operate ontologically. Sowohl die Struktur des Google-Suchalgorithmus als auch die Rhetorik rund um das Unternehmen machen den Anspruch Googles deutlich, den klassischen theologischen Status der Allwissenheit zu erreichen. Wenn man versteht, wie Google Online-Recherchen durchführt, erkennt man, dass dieses charakteristischste aller digitalen Medienunternehmen in einer langen Tradition religiöser Medien steht, die in Anspruch nehmen, auf eine ontologische Weise zu operieren. Daniela Wentz: Wozu senden? Sendevisionen im Ersten und Dritten Fernsehzeitalter Unter den Institutionen des Sendens stellt das Fernsehen mit Sicherheit die über lange Jahrzehnte er...

Autorenportrait

Lorenz Engell ist Professor für Medienphilosophie an der Bauhaus-Universität Weimar und zusammen mit Bernhard Siegert Direktor des Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM), Arbeitsschwerpunkte: Arbeiten zur Philosophie des Films, des Fernsehens und zur Serialität, zu medialer Ontologie, Anthropologie, Handlungstheorie und Historiographie sowie zur Theorie kinematographischer Objekte und Motive. Ausgewählte Veröffentlichungen: zus. m. Frank Hartmann und Christiane Voss (Hg.): Körper des Denkens. Neue Positionen der Medienphilosophie (Paderborn 2013); zus. m. Oliver Fahle, Vinzenz Hediger und Christiane Voss: Essays zur Filmphilosophie (Paderborn 2015); zus. m. Christiane Voss (Hg.): Mediale Anthropologie (Paderborn 2016).

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