Beschreibung
Leben und Werk des Schweizer Künstlers Karl Walser (1877-1943) sind so vielfaltig wie seine Interessen. Gut 20 Jahre lebte er in Berlin. Neben Malerei und Grafik widmete er sich intensiv der Buchgestaltung und arbeitete mit namhaften Verlagen zusammen. Auf einer Japanreise im Jahr 1908 hielt er Eindrücke fest, die zu den Höhepunkten seiner Arbeit zählen. Als Bühnenbildner u.a. für Max Reinhardt und Hans Gregor erlebte und gestaltete er die Reformen am Theater mit. Nach dem Ersten Weltkrieg ließ er sich wieder in der Schweiz nieder. Hier war er ein begehrter Wandmaler und stattete private und öffentliche Raume aus. In frühen Jahren unter dem Einfluss des Fin de Siècle stehend und impressionistischen Strömungen folgend, setzte er sich nach 1910 mit expressiven Tendenzen auseinander. Die jugendstilhafte Handschrift trat zurück zugunsten einer offenen und bewegten Zeichensprache. Im Spätwerk favorisierte er einen klassischen Figurenstil, was sich vor allem in seinen Wandbildern zeigt. Die hier analysierten Werke gewähren Einblick in ein Stück lebendige Zeitgeschichte. Karl Walser ist der Bruder des Dichters Robert Walser.
Autorenportrait
Verena Senti-Schmidlin studierte Kunstgeschichte und Neuere Deutsche Literatur in Freiburg/Schweiz und Berkeley CA, USA. Aufsätze in Zeitschriften und Ausstellungskatalogen. Schwerpunkte: Künstlerische Strömungen des frühen 20. Jahrhunderts, insbesondere die Werke von Ferdinand Hodler und Karl Walser.