Beschreibung
Die Berliner Terrakotten des 19. Jahrhunderts bilden eine der schönsten und interessantesten Materialgruppen der Keramik, die - von Künstlern wie Schinkel und der Rauch-Schule entworfen sowie von den Firmen Feilner und March ausgeführt - internationales Renommee besitzen. / Mit der Terrakottakunst des 19. Jahrhunderts erlebte das Tonmaterial in Europa eine beachtliche Renaissance. Wesentlich trug dazu die Wiederbelebung der Backsteinarchitektur in Berlin durch Karl Friedrich Schinkel bei, der für das Dekor seiner Bauten klassizistische Tonornamente verwendete. Ihm folgten eine Vielzahl von Schülern wie Friedrich August Stüler und Martin Gropius mit weiteren Beispielen hochwertiger Baukeramik. So entwickelte sich Preußens Hauptstadt zu einem der bedeutendsten Zentren der Terrakottafertigung. Vor allem die Firmen Feilner, Gormann und March sorgten mit ihren Keramiken - nach Modellen der Rauch-Schule - für den hohen Standard, der sich mit Kunstwerken der klassischen Antike und der Renaissance messen kann. Aufträge aus dem preußischen Herrscherhaus wie von Friedrich Wilhelm IV. für die Bauten in Potsdam-Sanssouci sorgten für eine anhaltende Blütezeit. Das Buch beschreibt diese Entwicklung und unterstreicht die Besonderheiten der Berliner Terrakottakunst im Vergleich zu anderen deutschen und europäischen Keramikzentren.
Autorenportrait
Katharina Lippold, geb. 1967, ist Kunsthistorikerin und Klassische Archäologin in Berlin. Sie wurde mit einer Studie zur deutschen Terrakottakunst des 19. Jahrhunderts promoviert. Veröffentlichungen zu diesem Thema u.a. in den Jahrbüchern der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten 2005, des Deutschen Archäologischen Institutes 2007 und der Klassik-Stiftung Weimar 2007.