Beschreibung
Demokratisch-kapitalistische Gesellschaften sind in ihrer Funktionsfähigkeit auf geradezu schicksalhaft anmutende Weise an die beständige Gewährleistung von ökonomischem Wachstum angewiesen. Materielle Wachstumszwänge bestimmen ihre gesamte Institutionenordnung, sie prägen kollektive Muster der Lebensführung ebenso wie individuelle Alltagspraktiken - und übersetzen sich damit in eine kulturelle Logik, die die Reproduktion der modernen Gesellschaft als Wachstumsgesellschaft maßgeblich stützt und mit vorantreibt. Am Wachstum hängt, zum Wachstum drängt alles: So ließe sich die Quintessenz des demokratischen Kapitalismus und seiner Funktionsweise umschreiben. Das Buch rekonstruiert die Strukturierung gesellschaftlicher Verhältnisse durch die Logik materiellen Wachstums auf verschiedenen Ebenen bzw. als komplexes Ineinandergreifen unterschiedlicher Prozessdynamiken. Was entsteht, ist eine kritische Soziologie der Wachstumsgesellschaft: Zwänge, wohin auch man auch schaut.
Autorenportrait
Stephan Lessenich ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.