Beschreibung
Eindrucksvolle Bauten der Romanik zeugen von der herausragenden Bedeutung des französischen Jakobswegs, der die Pilger über ein engmaschiges Wegenetz gen Spanien führte. Illustriert mit vielen neuen Fotografien erzählt das Buch die spannende Geschichte der mittelalterlichen Pilgerrouten und entwirft so zugleich ein Porträt Frankreichs. Zwar befindet sich das Grab des Apostels Jakobus in Spanien, doch erlangte die Pilgerfahrt, die im 11. und 12. Jahrhundert ganz Europa erfasste, in Frankreich die größte Popularität. Vier Hauptwege - Via Touronensis, Via Lemovicensis, Via Podiensis und Via Tolosana - durchziehen das gesamte Land wie die Furchen die Jakobsmuschel, bevor sie in den Pyrenäen in den Camino Frances münden. Im Mittelalter entwickelten sie sich zu pulsierenden Adern, die zum Schauplatz eines internationalen Kulturaustauschs wurden, wovon die erhaltenen Kunstwerke, meist Kirchen, beredte Auskunft geben. Die Blütezeit der Bewegung fällt zusammen mit der Kunstepoche der Romanik, die in Frankreich so bedeutende Bauten wie Vezelay, Moissac, St-Gilles und St-Trophime in Arles hervorgebracht hat. Mit großer Sachkenntnis erläutert der Autor die Bauschulen der verschiedenen Landschaften - u.a. Burgund, Provence, Poitou, Perigord, Languedoc - und führt anschaulich vor Augen, wie auf den Wegen, neben den Pilgern, auch Bauformen wanderten. Jeweils eingeleitet von einem kurzen Abriss über Geschichte und Geographie der behandelten Regionen stellen acht mit hervorragenden Aufnahmen der Landschaften, ihrer mittelalterlichen Baudenkmäler und Kunstwerke bebilderte Kapitel die vier Hauptrouten in ihren wichtigsten Stationen vor.