Beschreibung
>Phasma< (1580) stellt eine der frühesten Dramatisierungen der Reformation dar. Frischlin betrachtet die Zersplitterung der Reformationsbewegung aus der Perspektive der anwachsenden Konfessionalisierung der lutherischen Kirche in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die brisante Polemik macht >Phasma< zu Frischlins kontroversestem und auch einflussreichstem Stück. Die Handlung zeichnet die explosiven Reaktionen auf Luther von seiten Karlstadts, Münzers, Zwinglis, des Täufertums und Schwenckfelds nach. Zum Reiz des Stückes gehört vor allem die lebendige und historisch einfühlsame Zeichnung der Hauptfiguren der Reformation. Wie in seinen anderen sozialbewussten Dramen betrachtet Frischlin auch hier die Krisen der Zeit aus der Sicht des einfachen Volkes.