Beschreibung
Robert Fludds (1574-1637) >Utriusque Cosmi Historia< ist ein Schlüsselwerk der mystischen Naturphilosophie der Frühen Neuzeit. Es ist eine Enzyklopädie aller Theorien, die in der Aufklärung als abergläubisch und irrational aus dem Kanon der Wissenschaftlichkeit ausgegrenzt wurden. Der Mediziner, Astrologe, Kabbalist, Mathematiker und Naturphilosoph Fludd entwirft darin eine Kosmologie, die den Einfluss der Sterne auf das Weltgeschehen darlegt, die alle menschlichen Künste und Techniken seiner Zeit detailliert abbildet, beschreibt und in der Analogie zu ihren himmlischen Archetypen erläutert. - Die Illustrationen machen dieses Buch zur schönsten Enzyklopädie der Frühen Neuzeit. Band 1: De Macrocosmi structurae, ejusque creaturarum originis historia in libros VII divisa. Hier wird die Ur-Geschichte der Schöpfung vorgestellt und in Bildern erläutert: zunächst die Erschaffung des Himmels und der Erde, danach die Entstehung der Pflanzen, der Tiere und schließlich des Menschen. Band 2,12: De Naturae Simia seu Technica macrocosmi historia, in partes undecim divisa. Dieser Band ist eine umfassende - auch bildliche - Darstellung der menschlichen Künste: Mathematik, Musik, Optik, Malerei, Militärtechnik, Automatenkunde, Meteorologie und Astrologie. Band 3: De Supernaturali, Naturali, Praeternaturali et Contranaturali Microcosmi historia. [Oppenheim 1619] Der dritte Band stellt Fludds Metaphysik und Physik vor. Die Metaphysik ist ein Entwurf einer spekulativen Zahlenlehre auf der Grundlage der Ideen des Nikolaus von Kues; die Physik illustriert in Wort und Bild das Verhältnis von Mikrokosmos und Makrokosmos und ist so, gemeinsam mit dem 'Anatomiae Amphitheatrum' in Bd. 4, eine Gesamtdarstellung der Medizin und Anthropologie der Renaissance. Band 4: De Theosophico, Cabalistico et Physiologico utriusque mundi discursu. Im vierten Band stellt Fludd die kabbalistischen und pythagoreischen Grundlagen seiner enzyklopädischen Theorie vor. Dieser Band ist die erste große Gesamtdarstellung der christlichen Kabbala in der Frühen Neuzeit.