Beschreibung
Dieses Buch liefert einen Überblick über die Theaterarbeit Max Reinhardts: Ausgehend von Reinhardts eigenem Konzept, das drei unterschiedliche Theaterräume und -formate projektierte, werden zunächst die Arbeiten in diesen unterschiedlichen Formaten vorgestellt, das Kabarett, die Entwicklung eines "intimen Theaters" in den Kammerspielen sowie die Experimente mit dem Zirkus. Dabei werden diese ästhetischen Projekte, die anhand einzelner Inszenierungen vorgestellt werden, nicht nur in ihrer künstlerischen Form und Programmatik vorgestellt, sondern auch im kulturellen Kontext beschrieben. Der zweite Abschnitt ist der Struktur und den Besonderheiten des reinhardtschen Theaterimperiums gewidmet: Hierbei wird anhand der Gastspiele gezeigt, wie er sich von Anfang an um eine über Berlin hinausreichende Wirkung seines Theaters bemühte. In einem zweiten Schritt werden diese Überlegungen anhand der ökonomischen Struktur und dem organisatorischen Aufbau seines Theaterunternehmens gezeigt, um abschließend am Beispiel des Films zu zeigen, was die Stärken aber auch die Schwächen des reinhardtschen Entwurfes waren. Abschließende Überlegungen diskutieren, inwiefern die Wahrnehmung der Privatperson Max Reinhardt und seiner jüdischen Herkunft seine Möglichkeiten kultureller Teilhabe beeinflusste, sowie Aufstieg und Ende des Reinhardt-Theaters als beispielhafter Prozess für eine weiterreichende kulturelle Entwicklung.Der kulturgeschichtliche Ansatz macht das Buch nicht nur für Theaterwissenschaftler interessant, sondern auch für einen breiteren Leserkreis, der sich für das kulturelle Leben im deutschsprachigen Raum zwischen 1890-1933 interessiert.