Beschreibung
Gegenstand des Essays ist die Virtualität, von der zuletzt in Martin Heideggers "Sein und Zeit" die Rede war. Heidegger vertrat dort die Auffassung, dass Sein als eine Manifestation verstanden werden müsse, die als 'Virtualität' korrekt beschrieben sei. Er erläutert dies dahingehend, dass die Dinge, kraft ihres Aufeinanderbezogenseins, sich als Medien eines Sichereignens zu erkennen geben, dessen Effekt das Dasein ist. Das Sein könne, begründet Heidegger seine These, nur aus der Sorge um sein Seinkönnen heraus, im Horizont der Zukunft gedacht werden: als sich entwerfender Entwurf. Durch diese Definition von Sein als Virtualität ist aber Heideggers Projekt noch nicht erschöpft. Es stellt sich auch die Frage nach dem Sein der Virtualität, der in "Zurück zur Seinsfrage" nachgegangen wird. In zwei Kapiteln u. a. zu Kant sowie einem Exkurs zum Begriff der natura naturans wird der Denkweg umrissen, den die Philosophie zurücklegen musste, um zu Heideggers Seinsproblem zu gelangen. Das dieses Problem illustrierende Dementi des Nichts oder der Möglichkeit, das Wirkliche wegzudenken, erweist sich am Ende als zwiespältig, paradox. Als "Sein zum Tode" verwirklicht sich besagte Möglichkeit in dem Ergebnis, dass das Sein sich behauptet. Aber das quasi nackte Existieren, welches sich dadurch ausdrückt, verwirklicht das Nichts auch faktisch. Modern ist daran, dass das Sein im Glanz seiner Potentialität verschwindet. Dieser Tendenz ist die Schlussbetrachtung des Buches gewidmet, in der versucht wird, die Verwirklichung des Nichts ideengeschichtlich nachzuzeichnen.