Beschreibung
"Zwei Abende darauf sah ich das blau lackierte Damenfahrrad mit dem hohen Ledersitz und der Dreigangschaltung wieder, das gegen die Friedhofsmauer gelehnt gewesen war. An jedem Ort der Welt hätte ich es erkannt. Jetzt stand es vor der Hauswand meiner Nachbarn. Ich spürte, wie die Neugier in mir explodierte, und es war mehr als simple Neugier. Ich hatte mich sozusagen in den Radspeichen verfangen. Die hübsche Kleine musste ich unbedingt kennenlernen." Darf sich ein gestandener Mann im besten Alter in einen Teenager verlieben? Diese Frage schwirrt Marc im Kopf, seit er die achtzehnjährige Nichte der Nachbarn kennengelernt hat. Er legt es trotz Bedenken darauf an und muss erleben, wie sich Lage für Lage ein Geheimnis entblättert, dem er nicht gewachsen zu sein scheint. Norbert Heinrich Holl entführt in "Melanie oder die Primzahl" die Leser in ein surreales Geflecht aus Fakten, Gefühlen, Täuschungen und Wünschen, das sich erst am Ende zu einem Ganzen zusammensetzt - mit einer für den Protagonisten wie auch die Leser überraschenden Erkenntnis.