Beschreibung
Die Bekenntnisse (Confessiones) sind autobiographische Betrachtungen des christlichen Kirchenlehrers Augustinus. Sie entstanden in den Jahren von 397 bis 401 n. Chr. Augustinus war damals Bischof von Hippo Regius in der römischen Provinz Numidien, heute Annaba in Algerien. Die Confessiones enthalten zahlreiche Informationen über den spätrömischen Alltag, geschildert aus der Perspektive eines Mannes, der aus gehobenen materiellen Verhältnissen stammt. Die üblichen Vergnügungen, die Schulbildung, das Verhältnis zur Familie sowie zum eigenen und zum anderen Geschlecht sind anschaulich, wenn auch überwiegend ablehnend, dargestellt. Durch die konsequente Verwendung der Personalpronomen Ich und Du wird jeder Leser in die Rolle des Protagonisten versetzt, der sich an seinen Gott richtet. Daher findet sich weniges, was allzu persönlich und deshalb nicht übertragbar wäre. Das Werk beginnt mit der persönlichen Entwicklung des Augustinus hin zum christlichen Glauben (Buch 1-8) und enthält gegen Schluss immer mehr philosophische Betrachtungen (Buch 9-13), besonders zum Thema Zeit. Anhand der Confessiones lässt sich die Auseinandersetzung zwischen Manichäismus und Neuplatonismus und dem Christentum nachvollziehen, die sich auch im Leben Augustinus widerspiegelt.
Autorenportrait
Aurelius Augustinus (* 13. November 354 in Tagaste, heute Souk Ahras, Algerien; gestorben 28. August 430 in Hippo Regius nahe dem heutigen Annaba, Algerien) war ein römischer Bischof und Kirchenlehrer. Er gilt neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen als einer der vier lateinischen Kirchenväter des patristischen Zeitalters der Alten Kirche, deren Konsens in dogmatischen und exegetischen Fragen kanonische (verbindliche) Geltung zugesprochen wurde.