Beschreibung
Cur deus homo ("Warum wurde Gott Mensch?") ist vermutlich zwischen 1094 und 1098 entstanden ist. In diesem Werk vertritt Anselm vertritt die Satisfaktionslehre, nach der der Tod Jesu ein nötiges Opfer war, um Gottes Ehrverletzung durch den Sündenfall des Menschen zu sühnen. Nur Gott selbst war groß genug, das Opfer den menschlichen Sündenfall überwiegen zu lassen, daher musste Gott Mensch werden und sündenlos sterben. Aufgebaut in Dialogform zwischen BOSO und ANSELM. Das erste Buch enthält die Einwürfe jener Ungläubigen, welche die christliche Lehre zurückweisen, weil dieselbe nach ihrem Dafürhalten der Vernunft widerstreitet, sowie die Entgegnungen seitens der Gläubigen und das zweite Buch soll auf ähnliche Weise, indem von Christus völlig abgesehen wird, auf eine nicht weniger einleuchtende Art der Begründung gezeigt werden, wie die menschliche Natur dazu erschaffen sei, dass dereinst der ganze Mensch, d.h. mit Leib und Seele, einer seligen Unsterblichkeit sich erfreue; und dass notwendigerweise in Betreff des Menschen das eintrete, um dessen willen er geschaffen worden.
Autorenportrait
Anselm von Canterbury OSB (auch nach seinem Geburtsort Anselm von Aosta oder nach seinem Kloster Anselm von Bec genannt; * um 1033 in Aosta; gestorben 21. April 1109 in Canterbury) war ein Theologe, Erzbischof und Philosoph des Mittelalters. Er wurde heiliggesprochen, wird vielfach als Begründer der Scholastik ("Vater der Scholastik") angesehen und ist Hauptrepräsentant der Frühscholastik. Seit 1720 trägt er den Ehrentitel Kirchenlehrer. Anselm formuliert in der Vorrede zum Proslogion in zwei vielzitierten Sätzen eine der Grundpositionen der Scholastik, mit der er das Verhältnis von Glaube und Vernunft bestimmt: "Glaube, der nach Einsicht sucht" und "Ich glaube, damit ich verstehe".