Beschreibung
"Wien Zürich" ist die erste Auswahl aus den unbekannten, meist anonym publizierten Feuilletons von Heinrich Nowak, aus der Zeit vor dem Exil in Wien und aus dem Exil in Zürich. Das Buch enthält journalistische Arbeiten jeder Art, von der kurzen Meldung bis zum Leitartikel, von der Reportage bis zum Interview, von der gastrosophischen Kritik bis zur Literaturkritik. Der Leser findet unbekannte Texte über Literatur und Kunst, zum Beispiel über Heinrich und Thomas Mann, Albert Ehrenstein, Luigi Pirandello, Alfred Kubin, Egon Schiele, über Geschichte, zum Beispiel über Thomas Jefferson, über die politische Vorgänge in den Jahren 1918 und 1933, über Mussolini, Napoleon, den Nationalsozialismus, über Kriegsgefangene im Ersten und im Zweiten Weltkrieg, über die Bücherverbrennung. Der Herausgeber hat Anfang der 80-er Jahre die Witwe des verschollenen Heinrich Nowak in Zürich gefunden, sie hat ihm viel über seine Arbeit. Der ganz besondere Wert des Buches liegt darin, daß der Herausgeber aufgrund ihrer Informationen und aufgrund eigener Forschungen viele anonym publizierte Feuilletons Nowak zuschreiben konnte. Dadurch ist das Buch ein überraschender Beitrag zur Literaturgeschichte und zur Exilforschung, nicht nur für die österreichische Literaturgeschichte, sondern auch für die Erforschung des schweizerischen Exils, die deutsche Geschichte und Literaturgeschichte.
Autorenportrait
Heinrich Nowak, geboren 1890 in Wien, emigrierte 1939 nach Zürich, wo er 1955 als Verschollener gestorben ist. Er war Expressionist, publizierte den Gedichtband "Die tragische Gebärde" (1913) und den Erzählungsband "Die Sonnenseuche" (1920), bevor er Journalist wurde. Er war Mitarbeiter von Zeitschriften, wie zum Beispiel "Die Aktion", "Der Sturm", "Der Ruf", "Die Bühne", "Schweizer Journal", "Freies Volk", und von Zeitungen, wie zum Beispiel "Neues Wiener Journal", "Wiener Allgemeine Zeitung", "Die Tat", "Neue Zürcher Zeitung" und "Die Abendzeitung". Das literarische Werk wurde unter dem Titel "Die Sonnenseuche" (1984) von Wilfried Ihrig und Ulrich Janetzki ediert.