Beschreibung
In de Sades Traktat Franzosen, noch eine Anstrengung, wenn ihr Republikaner sein wollt wird, nach Beseitigung der Monarchie, als weitere Anstrengung gefordert, sich nunmehr des Christentums zu entledigen und somit auch sittlich-moralisch zu befreien. Als Vorbild des befreiten Glaubens beruft de Sade sich auf das römische Heidentum. Sitte und Moral sollen sich auf republikanische Pflichten der Menschlichkeit und Solidarität gründen, während das Christentum mit seiner Priesterschaft sich als Aberglaube und Unterdrückungsinstrument gegen das Volk entlarvt habe. Neben Meinungsfreiheit, generell milden Gesetzen und der Abschaffung der Todesstrafe fordert de Sade auch die Freiheit des Bürgers, seinen Trieben nachzugehen. Statt Keuschheit und Treue solle eine allgemeine Promiskuität um sich greifen.
Autorenportrait
Donatien Alphonse François, Marquis de Sade (1740-1814) war ein französischer Schriftsteller, Philosoph und Aufklärer. Er wurde bekannt dank einer Reihe pornographischer, kirchenfeindlicher und philosophischer Romane, die er während verschiedener Gefängnisaufenthalte schrieb. Sades Werke beeinflussten eine Reihe von wichtigen Bewegungen in Literatur und bildender Kunst. Von Sades Namen ist der Begriff Sadismus abgeleitet. Sades Werke werden bis heute kontrovers diskutiert.