Beschreibung
"Wie jedes Element seinen Bewohnern einen eigenthümlicben Typus aufprägt, nämlich denjenigen, der sie vorzugsweise zur Fortbewegung und zum Leben in diesem Elemente befähigt, so zeigen auch alle Meerschlangen einen Bau, der ein kräftiges Rudern und ein schnelles Durchschneiden des Wassers in gleicher Weise erleichtert. Der Körper aller Meerschlangen ist seitlich zusammengedrückt, eine Form, die sich in angenähert ähnlicher Weise nur bei einigen Baumschlangen (lmantodes Dum und einigen ächten Dipsas-Arten) wiederfindet; diesen macht der bandartig platte Körper ein leichteres Umschlingen der Zweige möglich; bei den Seeschlangen wird durch die noch stärkere Abplattung die Gelenkigkeit in seitlicher Richtung verstärkt und so die Fähigkeit erhöht, durch seitliche Schläge zu schwimmen. Bei den meisten übersteigt die grösste Höhe des Körpers seinen an demselben Punkt gemessenen Quer-Durchmesser um das Doppelte." [.] In den Jahren vor dem Ersterscheinen von Johann Gustav Fischers Werk herrschte bezüglich der Zuordnung verschiedener Wasserschlangentypen noch Chaos und Unsicherheit. Um möglicherweise fingierte Formen auszuschließen und zudem neu gefundene Gattungen vor der Vergessenheit zu bewahren, hat sich Fischer einer Revision der Familie der Seeschlangen angenommen. Hierzu erläutert Fischer zunächst ihre zoologischen Charaktere eingehender, bevor er seinen Fokus auf eine systematische Beschreibung der Seeschlangen legt. Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1855.