Die Entstehung und Entwicklung der Eurythmie 1922-1924
Ansprachen, Aufsätze und eine Konferenz, Notizbucheintragungen, Auszüge aus Vorträgen und Briefen, Eurythmieprogramme, Zeitungsinserate und Plakate
Sam, Martina Maria / Hasler, Stefan
Erscheint am
01.07.2025, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Zur Praxis der Eurythmie in den letzten Lebensjahren Rudolf Steiners Der einstige Band 277, der 1972 unter dem Titel 'Eurythmie. Die Offenbarung der sprechenden Seele', als Auswahlband von Ansprachen Rudolf Steiners zu Eurythmieaufführungen erschien, ist dank des seither aufgefundenen Materials und einer grundlegenden Überarbeitung zu einer nun vierbändigen Ausgabe angewachsen, die sämtliche überlieferten Eurythmieansprachen Rudolf Steiners enthält. Band 4 enthält nebst den Ansprachen zu den Eurythmieaufführungen auch Auszüge aus Vorträgen, schriftliche Beiträge Rudolf Steiners und Briefe, die sich auf einzelne Aufführungen beziehen. Abgebildet werden die publizierten Zeitungsannoncen wie auch Textentwürfe Rudolf Steiners und die Programme. Im Anhang finden sich Eurythmie-Fotografien aus der dokumentierten Zeit. Die vier Bände bieten einen reichen Fundus. Dieser ermöglicht einen Überblick über Rudolf Steiners Verständnis wie auch seine Vermittlung der Eurythmie an ein breites Publikum. "Während also die Sprache, die Lautsprache, durch sich selbst - durch das Hereinstellen des Menschen in die Schwere - zum abstrakten Ausdrucksmittel wird, wird dasjenige, was auf diese Weise versucht wird, wo in lebendiger Geste die Schwerkraft durch Arme und Hände überwunden wird, es wird zu einer Sprache, bei der der Mensch das Entgegengesetzte erreicht wie bei der Lautsprache. Bei der Lautsprache trägt er den Himmel auf die Erde hinunter und fügt sozusagen den Himmel in die Erde ein. Bei der Eurythmie, welche zu ihren Gebärdenoffenbarungen kommt durch sinnvolle Überwindung der Schwere in dem menschlichen Bewegungsorganismus, entreißt der Mensch dem Irdischen sein eigenes Dasein und drückt sein Seelisches in der Weise aus, dass er in jeder einzelnen Geste gewissermaßen bekräftigt: Ich trage in meinem Erdenmenschen einen himmlischen Menschen." (Ansprache zur Eurythmie, Dornach, 8. Juli 1923)
Autorenportrait
Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: 'Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.' Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er 'Anthroposophie' (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum 'Freie Hochschule für Geisteswissenschaft'. Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der 'Rudolf Steiner Gesamtausgabe' zum großen Teil ediert.