Beschreibung
Im vorliegenden Band verfolgen wissenschaftlich ausgewiesene und mit dem Ideengut und der Erkenntnismethode der Anthroposophie vertraute Wissenschaftler und Ärzte die Frage nach der Funktion des Gehirns des Menschen sowohl aus Sicht der Anthroposophie als auch im Hinblick auf die konventionellen neurowissenschaftlichen Deutungsmuster. In seiner "Philosophie der Freiheit" zeigt Rudolf Steiner auf, dass der Mensch ein zur Freiheit veranlagtes Wesen ist, wobei er Erkenntnis als die höchste Form der Freiheit von Fremdbestimmung und Liebe als die subtilste Form einer Freiheit für selbstlose Hingabe herausarbeitet. Im Zuge der daraus folgenden Frage nach einer Physiologie der Freiheit hat Rudolf Steiner in seiner Schrift "Von Seelenrätseln" die funktionelle Dreigliedrigkeit des Menschen auf leiblicher, seelischer und geistiger Ebene als zentrales Ergebnis seiner geisteswissenschaftlichen Forschung skizziert und die Konzeption des "motorischen Nerven" als unzutreffend kritisiert. Die physiologische Grundlage menschlichen Bewegens und Handelns basiert danach auf einem unmittelbaren Eingreifen der wollenden Elemente von Seele und "Ich" in ein Stoffwechsel-Gliedmaßen System, was bedeutet, dass menschliches Handeln mit den Herzenskräften verbunden ist. Ein solcher Ansatz führt zu einem grundlegend anderen Verständnis des Menschen als Sozialwesen.