Beschreibung
Unvergessen und unvergesslich: ein Grundbuch der österreichischen Literatur Schöne Tage verbringt der sechsjährige Holl auf dem Hof seines Vaters, wo er als billige Arbeitskraft willkommen ist, nachdem ihn Mutter und Stiefvater abgeschoben haben. Die vielen fremden Menschen, die großen Tiere, die harte Arbeit machen dem Kind Angst. Geredet wird nur in Befehlen und Zurechtweisungen, es gibt keine Widerrede. Auf dem Hof herrscht das Gesetz der Herrschaft, hier der Bauer, dort die Knechte, Mägde und Tagelöhner. Sie sind von Kindheit an durch schwere Arbeit abgestumpft, bewusstlos, sprachlos. Nach elf Jahren Erniedrigung und Ausbeutung findet Holl die Kraft, sich aus der Leibeigenschaft zu befreien. Und er findet die Sprache, die Dinge beim Namen zu nennen. Er verlässt den Hof, um ein neues Leben zu beginnen, in dem er nicht mehr länger schweigen muss.
Autorenportrait
FRANZ INNERHOFER geboren 1944 in Krimml, Salzburg, als Sohn einer Landarbeiterin, lebte von 1950 bis 1961 als Knecht auf dem Hof seines Vaters. Ab 1966 besuchte er das Gymnasium für Berufstätige und studierte danach Germanistik und Anglistik in Salzburg. "Schöne Tage", sein erster Roman, machte ihn 1974 schlagartig berühmt. Er nahm sich 2002 in Graz das Leben.