Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: sehr gut, Universität Potsdam (Institut Medienwissenschaften), Veranstaltung: UNIDRAM Festival Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Guten Abend - thats all. Mit diesen Worten begrüßt Marek Becka das lärmende Publikum und findet auf diese Weise ohne Umschweife die volle Aufmerksamkeit. Sofort schließt er an: das ist nicht alles i can speak in German. Mit einem - trotz allem verständlichen - Wirrwarr von Sprachfetzen deutscher, tschechischer und englischer Wörter führt er in das kommende Stück ein. Das sich abzeichnende Sprachgewirr stellt er selbst vor, es wird Tschinglish gesprochen werden, eine selbsternannte Mischung beider Sprachen. Besser als nichts, denn das Figurenstück selbst wird in Tschechisch aufgeführt. Auf diese Weise stehen die Figuren und deren Spiel für alle, die dieser Sprache nicht mächtig sind, weit stärker im Vordergrund, als es sonst vielleicht der Fall gewesen wäre. Zweifelsfrei reiht sich Die Geschichte eines wahren Menschen dadurch in die Tradition des Unidram-Festivals ein, dessen Beiträge sich oft durch Nonverbalität auszeichnen. Auch wenn dies sicher nicht wirklich beabsichtigt ist, so ist doch vom ersten Augenblick zu spüren, dass es in keinem Fall ein Handicap sein wird, und die Gruppe einen solchen Umstand zum willkommenen Anlass nimmt, die Vorstellung zu erweitern. Das Spiel mit den Sprachen wird jedoch nur eines unter vielen sein - Die Geschichte eines wahren Menschen ist mehr als nur Puppentheater. Osteuropäisches Theater hat Tradition auf dem UNIDRAM-Festival in Potsdam, seine Besprechung auch. Die vorliegende will unter Berücksichtigung der Kleistschen Theorie zum Marionettentheater, Hans-Thies Lehmanns Postdramatischem Theater und durch einen Blick auf die der Aufführung zu Grunde liegenden Texte einen bedeutenden Schritt über den Status einer einfachen Theaterkritik hinausgehen.