Beschreibung
DaR aile Pflanzen unmittelbar. und substantiell vom Element Wasser abstarnmen, erfuhr ich aus fol gendem Experiment: Ich nahm ein irdenes GefaE und schuttete zweihundert Pfund Erde hinein, die ich zuvor in einem Ofen gerrocknet hatte. Ich wiisserte sie mit Regenwasser und pflanzte ein Weiden baumchen ein, das fiinf Pfund wog. Funf Jahre spater hatte sich daraus ein Baum entwickelt, der hundertneunundsechzig Pfund und etwa drei Unzen wog. Nur Regen (oder destilliertes Wasser) wur de hinzugefiigt. Das groBe GefaE wurde in Erde eingelassen und oben mit einer verzinkten Eisenplat te abgedeckt, in der viele k1eine LOcher waren. Ich habe das Gewicht der Blatter, die in den vier Herbstzeiten abfielen, nicht gewogen. Schlieillich trocknete ich die Erde in dem GefaE wieder und £and in etwa dieselben zweihundert Pfund vor, allerdings zwei Unzen weniger. Also entwickelten sich hundertvierundsechzig Pfund Holz, Aste und Wurze\n, allein aus Wasser. Johann Baptist van Helmont, 1648 Helmonts spannendes Experiment und seine Schlugfolgerung betreffen den Kern des Problems chemischer Veranderungen. Wie und warum werden Wasser und Luft zum Material eines Baumes - oder, falls das zu sehr nach Biochemie klingt - wie und warum werden Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser? Warum nimmt die unbelebte, bloge Ma terie haufig eine symmetrisch geordnete, feste Form an? Helmonts Experiment stellt auch die Frage nach dem Verhaltnis von qualitativer und quantitativer Oberlegung in der Ge schichte der Chemie.
Autorenportrait
Inhaltsangabevacuum BoylianumNeues System der Ionentheorie.- 11 Der Chemieunterricht.- Franklands staatlich geförderte Chemie.- Armstrongs heuristische Methode.- Die Entwicklung des Unterrichts im 20. Jahrhundert.- Das Labor.- 12 Chemische Neuigkeiten.- Die Gründung chemischer Gesellschaften.- Die chemische Zeitschrift.- William Crookes, chemischer Publizist.- 13 Die Natur der chemischen Bindung.- Das Lewis-Atom.- Die Verbreitung der elektronischen Theorie.- Die Pauling-Bindung.- 14 Struktur und Mechanismus in der organischen Chemie.- Die Tradition Lapworth-Thiele-Robinson.- Die Michael-Flürscheim-Vorländer-Tradition.- Die elektronische Theorie organischer Reaktionen.- Die Struktur der organischen Chemie wird geordnet.- Die Kinetik von Mechanismen.- Die Ausbreitung der physikalischen organischen Chemie.- Aromatizität.- Die Ionen-Debatte über nicht-klassische Ionen.- Schlußbemerkung.- 15 Die Renaissance der anorganischen Chemie.- Werners neue Ideen.- Sidgwicks elektronische Interpretation der Koordinationschemie.- Die australische Chemie.- Die Chemie in Australien und Japan.- Die Koordinationschemie in Australien.- Die Renaissance Nyholms.- Schlußbemerkung.- 16 Im Zeichen des Benzolrings.- Die Synthese.- Die industrielle Chemie.- Chemie und Umwelt.- Epilog.- Museen und Sammlungen zur Geschichte der Chemie.- Anmerkungen.- Bibliographie.- Sachwortverzeichnis.