Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Passau, Veranstaltung: Europäische und Internationale Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Carl Schmitt bezeichnet das Politische als die Unterscheidung zwischen Freund und Feind - zwischen Krieg und Frieden. 1Auch die verschiedenen Theorien der internationalen Beziehung haben sich zum Ziel gesetzt über die Ursachen von Kriegen und wie diese vermieden werden können, näheres herauszufinden. Eine dieser Theorien ist der Realismus über den Robert Wagner 2007 schrieb: Nearly every author who wants to write something portentous about international politics either defends Realism, invents a new species of it, or uses it as a point of departure for some other ism that he or she wants to defend2 Der Realismus ist eine zentrale Theorie der internationalen Politik, die entweder kritisiert oder von dieser ausgehend, eigene Ideen entwickelt werden. So zum Beispiel der Neorealismus, auch struktureller Realismus genannt, von Kenneth N. Waltz. Dieser veröffentlichte 1979 sein Buch Theory of International Politics und schuf damit den Neorealismus. Bei einer neorealistischen Analyse der Politik werden vor allem die Machtpotentiale (Capabilities) der Staaten betrachtet. Derjenige Staat, der am meisten Macht hat, bestimmt die internationale Politik. Gleichzeitig werden aber andere Staaten versuchen genau so viel Macht anzuhäufen, um ihre eigene Existenz vor dem größten Machthaber zu schützen. Es kommt zu einem ständigen Ausgleich der Macht gegeneinander, zum balancing of Powers. Im Jahr 1979, zum Zeitpunkt des Kalten Krieges, war diese Theorie ideal. Sie konnte das Verhalten der beiden Supermächte USA und UDSSR exakt beschreiben. Doch der Kalte Krieg ist seit 1991 vorbei und seitdem verliert der Neorealismus zunehmend an Erklärungskraft. Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen des Neorealismus aufzuzeigen. Ist dieser noch zeitgemäß oder nur das Relikt einer vergangenen Epoche? Die Theorie wird unter der These untersucht, dass die Epoche in der, der Neorealismus die internationale Politik erklären konnte, abgelaufen ist. Er aber immer noch in jenen Regionen der Welt Erklärungskraft besitzt, in der politische Zustände herrschen, die dem Kalten Krieg ähnlich sind. Also dort, wo die einzelnen Staaten auf sich alleine gestellt sind und jegliche Kommunikation mit ihrem politischem Gegner unterlassen.