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Kants praktische Wende

Akademische Schriftenreihe V148775

Bod
Erschienen am 01.04.2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640593781
Sprache: Deutsch
Umfang: 24
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht,.), Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Einführung in Kants Lehre vom höchsten Gut, Sprache: Deutsch, Abstract: Kant hat mit seiner Philosophie großen Einfluss auf die nachfolgende Geistesgeschichte ausgeübt. In der Kritik der reinen Vernunft kritisiert er die traditionelle Metaphysik, da diese die Vernunftideen Freiheit des Willens, Unsterblichkeit der Seele und Dasein Gottes für das Ding an sich betrachtet hat, welches zu falschen Folgerungen führte und die Metaphysik in Verruf brachte. Diese Vernunftideen sind in der Erfahrung nicht anzutreffen und somit weder beweisbar noch widerlegbar. Damit wendet er sich gegen die Rationalisten, die die Grundlage der Erkenntnis allein auf die Vernunft gegründet wissen wollen. Aber auch dem skeptischen Empirismus erteilt er eine Absage, da dieser alle Erkenntnisse auf die Erfahrung zurückführt oder eine gesicherte Erkenntnis für unmöglich hält. Laut Kant gibt es nämlich auch Erkenntnisse a priori, d.h. Erkenntnisse die vor aller Erfahrung gemacht werden können. Kant fordert so in der theoretischen Philosophie eine Kritik, die die Grenzen der Erkenntnis bestimmt, den sogenannten Kritizismus. In dem praktischen Gebrauch der Vernunft stellen nun aber die Vernunftideen ein Postulat dar. Moral ist nur möglich, wenn es eine Freiheit des Willens gibt, die sich allerdings in der theoretischen Philosophie weder beweisen noch widerlegen lässt. Bei der praktischen Wende Kants scheint es so zunächst einen Widerspruch zu geben. Zum einen kann die Freiheit theoretisch nicht bewiesen werden - entweder es gibt Freiheit oder alles läuft nach Naturgesetzen ab - und zum anderen, muss es Freiheit in praktischer Hinsicht geben, wenn die Moral möglich sein soll. So scheint die Vernunft je nach Gebrauch (im theoretischen Gebrauch lässt sich die Freiheit nicht beweisen, aber im praktischen Gebrauch muss sie postuliert werden) auf verschiedene Ergebnisse zu kommen, obwohl es sich um ein und dieselbe Vernunft handelt. Es gibt nämlich nicht zwei Vernunftvermögen, sondern nur einen theoretischen und einen praktischen Gebrauch der einen Vernunft. Die Frage mit der sich diese Hausarbeit nun auseinandersetzt ist: Wie ist die Einheit der Vernunft (also praktisch und theoretisch) denkbar? Im Verlauf der Arbeit soll sich dann zeigen, dass sowohl die theoretische, als auch die praktische Philosophie Kants untrennbar zusammenhängt. D.h., dass die Ethik ohne dem Fundament der theoretischen Philosophie nicht so überzeugend wirkt und erst im Zusammenhang ein geschlossenes Ganzes ergibt.

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