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Das Massaker von Erfurt - Trägt das Computerspiel Counterstrike Schuld am Tod vo

Akademische Schriftenreihe V45909

Bod
Erschienen am 01.09.2007, Auflage: 2. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638707640
Sprache: Deutsch
Umfang: 32

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Psychologie - Medienpsychologie, Note: 1,0, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert. Diese Äußerung des Schriftstellers Georg Christoph Lichtenberg1 sollte den Erfinder des Buchdrucks, Johannes Gutenberg, ehren. Doch am 26. April vergangenen Jahres erhielt dieser Satz auf tragische Weise eine neue Bedeutung. Die Stunden ab 11 Uhr an jenem Freitag wird Deutschland ebenso wenig vergessen wie die USA den 11. September. Denn am 26. April 2002 stürmte der 19-jährige Robert Steinhäuser seine ehemalige Schule, das Johannes-Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Was sich daraufhin im Gebäude abspielte, ist bis heute für viele Menschen unfassbar: Steinhäuser erschoss zwölf Lehrer, eine Sekretärin, eine 14-jährige Schülerin, einen 15-jährigen Schüler sowie einen Polizisten. Anschließend nahm er sich selbst das Leben. In der darauffolgenden ausführlichen und langfristigen Berichterstattung wurde in den Medien häufig der Begriff Amoklauf verwendet. Für die Beschreibung der Ereignisse in Erfurt ist dieser Begriff jedoch unzutreffend, denn ein Amokläufer handelt im Affekt und schießt wie von Sinnen wild um sich. Dies war bei Steinhäuser nicht der Fall: Er hatte das Massaker genauestens vorbereitet, ging nach einem akribisch ausgearbeiteten Plan vor und setzte seine Waffe gezielt ein. Bei seinen Vorbereitungen kam nach Ansicht vieler Experten und Medien dem Computerspiel Counterstrike eine tragende Rolle zu. Robert Steinhäuser spielte es nach Aussagen seiner Mitschüler tage- und nächtelang. Bereits wenige Stunden nach bekannt werden der Ereignisse in Erfurt und der Tatsache, dass sich Steinhäuser in seiner Freizeit oft und gern mit Counterstrike beschäftigte, stellten einige Experten einen Zusammenhang zwischen dem Computerspiel und dem Massaker her. Am folgenden Tag forderten u.a. Bayerns Ministerpräsident, der damalige Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU), sein Innenminister Günther Beckstein (CSU) sowie der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD), gewalthaltige Computerspiele zu verbieten. Der renommierte Münchner Rechtsanwalt Michael Witti gab bekannt, den Spieleproduzenten verklagen und Schadensersatz für die Angehörigen der Opfer fordern zu wollen. Kann Counterstrike tatsächlich als die vorrangige Ursache der Morde von Erfurt angesehen werden? Und trägt somit die Unterhaltungsindustrie Mitschuld am Tod von 17 Menschen?

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