Beschreibung
Die Theorie des Bewusstseins ist Desiderat marxistischen Denkens. Trotz Ausarbeitungen in einzelnen Feldern liegt eine entwickelte Theorie des menschlich-gesellschaftlichen Bewusstseins, die dieses als Konkretum – Einheit von Tätigkeit und Vergegenständlichung – im Detail wie im Ganzen erfasst, in diesem Denken nicht vor. Ziel dieser Studie ist es, diesen Mangel ein Stück weit abzubauen. Bewusstsein in der hier vertretenen Auffassung ist Teil des geschichtlichen Ensembles gesellschaftlicher Verhältnisse. Seine Genesis liegt in der gegenständlichen Tätigkeit des Menschen. Es ist unmittelbar als Sprache gegeben, lebenspraktisch präsent als Bewusstsein des Alltags, konstitutiver Bestandteil menschlicher Arbeit. Es existiert in Gestalt eines welterschließenden elementaren Logos, der Bedingung menschlicher Reproduktion wie kultureller Weltbildung ist, als Erkennen, Wissen, Verstehen, in den Grundformen symbolischen und begrifflichen Denkens, den historischen Typen der Rationalität, den objektiven Formen von Religion, Mythos, Kunst, Wissenschaft und Philosophie. Als soziales Verhältnis und institutionelle Realität hat es den Charakter
Autorenportrait
Der Autor: Thomas Metscher, geboren 1934; Studium der Anglistik, Philosophie und Germanistik in Berlin (FU), München, Bristol und Heidelberg; 1961-1971 Lektor und Dozent am Department of German der Universität Belfast; 1971-1999 Professor für Literaturwissenschaft (Schwerpunkt Anglistik) und Ästhetik an der Universität Bremen; Arbeitsfelder: Interpretation, Geschichte und Theorie der Literatur und des Theaters (Schwerpunkte Shakespeare, Klassik/Romantik, Moderne); Kulturtheorie, Ästhetik, Theorie der Künste; Ideengeschichte, Theorie des Bewusstseins, philosophische Grundlagenforschung.