Beschreibung
Thema des Buches ist Kundry, die weibliche Hauptfigur in Richard Wagners Spätwerk Parsifal (1882) und eine singuläre Gestalt der Operngeschichte. Als Grenzgängerin und in sich Zerrissene findet sie – zwischen Schrei, Lachen und Verstummen – zu verstörend neuen Artikulationsformen an den Rändern des Sagbaren. Ziel der Autorin ist es, das Vielgestaltige, stets wieder Beunruhigende der Kundry-Figur aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, ihre Vorbilder zu erhellen, die in mythische Fernen zurückweisen, sowie ihre Fortschreibungen in der verschlungenen Rezeptions- und Inszenierungsgeschichte des Werkes zu erkunden. Dank der ihr innewohnenden Dynamik wird Kundry zum geistesgeschichtlichen Paradigma: zu einer Schlüssel- und Schwellenfigur zwischen Romantik und anbrechender Moderne.
Autorenportrait
Chikako Kitagawa studierte Literatur-, Theater- und Musikwissenschaft in Hiroshima sowie in Tübingen, Wien und Berlin. Sie promovierte an der Freien Universität Berlin in Theater- und Musikwissenschaft und war als Dramaturgin an den Opernhäusern Leipzig und Amsterdam tätig. Seit 2015 lehrt sie als Assistenzprofessorin an der Kei? Universität Tokyo.