Beschreibung
Schon die Zeitgenossen zählten die ›Vision des Mönchs von Eynsham‹, die einem Benediktinermönch eines englischen Klosters 1196 offenbart wurde, zu den bedeutendsten Jenseitsreisen des Mittelalters. Bald nach der Aufzeichnung des Visionsberichts um 1200 begannen mehrere Bearbeiter und Übersetzer in Westeuropa, die Offenbarung den Erfordernissen ihrer Zeit und ihrer Region sowie ihrem sozialen und geistigen Milieu anzupassen. Die Edition erschließt eine Redaktion des 14. Jahrhunderts, die im Umfeld der monastischen Reformbewegung des Spätmittelalters und dabei insbesondere im Kontext der deutschen Kartausen zu verorten ist. Die Einleitung klärt die Überlieferungszusammenhänge und das Verhältnis der unterschiedlichen hoch- und spätmittelalterlichen Fassungen und Übersetzungen dieser Vision.
Autorenportrait
Andreas Bihrer ist Professor für Geschichte des frühen und hohen Mittelalters sowie für Historische Grundwissenschaften an der Universität Kiel. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Kulturtransferforschung, der Kommunikationsgeschichte und der religiösen und höfischen Kultur.