Beschreibung
Inwiefern ist das Werk des Genfer Regisseurs Alain Tanner (geboren 1929) für eine Philosophie der Reise relevant? Sein fiktionales Langfilmschaffen handelt von der reisenden oder sesshaften, stets aber unruhigen Suche nach einem besseren, im wörtlichen Sinne utopischen Leben. Stark geprägt von den fortschrittlichen Gedankenströmungen der 1960er Jahre und insbesondere von dem in diesen Jahren stärker rezipierten Brechtschen Ansatz hat er darin sowohl das Was (Was für ein Leben wollen wir führen? An welchem Ort?) als auch das Wie (der Entstehungs- und Wirkungsweise des filmischen Mediums) reflektiert. Seine Hinterlassenschaft ist eine aktuell gebliebene Anregung, ja sogar eine weltgewandte und welt-wandlerische Schule des subversiven Sehens und Denkens.
Autorenportrait
Marie Minot wurde 1983 in Paris geboren. Sie studierte Philosophie und Kunstgeschichte in Greifswald und Wien und arbeitete als Filmvorführerin im Österreichischen Filmmuseum. Sie lebt in Berlin und arbeitet derzeit an ihrer Dissertation.