Beschreibung
Feuerbach erkannte im modernen Pantheismus den «Geist der neuern Zeit», der vom jungen Schelling aufgegriffen und von Hegel
worden ist. Unter anthropologischem Vorzeichen gelangt Feuerbach zu einem enttheologisierten All-Einheitsgedanken. Der leibhaftige Mensch, Resultat seiner Religionskritik, wird im Zuge seiner kritisch an Hegel orientierten Spinoza-Rezeption und -Kritik in die Ordnung der Natur gestellt. Dabei kommt dem «sensualistischen Pantheismus» als heuristischem Prinzip eine denkstrategisch bedeutsame Rolle zu. Die Darstellung der Kritik an Hegels Ontotheologie wird ergänzt durch Bezüge etwa zu Goethe, Heine, Marx und Schopenhauer. Zudem wird Feuerbach ins Vorfeld der freudschen Psychoanalyse gestellt. Ein Exkurs zu «Reaktion, Biedermeier, Vormärz» verdeutlicht den historisch-situativen Kontext, aus dem heraus Anliegen und Wirkung der Philosophie Feuerbachs allererst begreifbar werden.
Autorenportrait
Michael Jeske, geboren 1973, studierte von 1999 bis 2004 Soziologie an der Universität Frankfurt am Main. Von 2005 bis 2009 war er dort als wissenschaftliche Hilfskraft sowie von 2005 bis 2008 als wissenschaftlicher Tutor tätig. 2009 wurde er vom Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaften der Frankfurter Universität mit der Arbeit «Die All-Einheitslehre im Diskurs der Moderne. Ort und Funktion des Pantheismus im Werk Ludwig Feuerbachs» promoviert. Seit Ende 2008 ist der Autor als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Schopenhauer-Forschungsstelle am Philosophischen Seminar der Universität Mainz sowie in der Lehre an den Universitäten Mainz und Frankfurt am Main tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind der philosophische Materialismus im 19. Jahrhundert sowie die Kritische Theorie, unter besonderer Berücksichtigung ihres Verhältnisses zur freudschen Psychoanalyse.
Inhalt
Inhalt: Moderner Pantheismus – All-Einheitsgedanken – Spinoza-Rezeption und -Kritik – Sensualistischer Pantheismus – Hegels Ontotheologie – Feuerbach im Vorfeld der freudschen Psychoanalyse. Inhaltsverzeichnis