Beschreibung
Die Beiträge dieses Bandes widmen sich aktuellen Themen der italianistischen Linguistik und erproben Konzepte und Methoden, die die Dynamik und Variabilität der italienischen Sprache in Geschichte und Gegenwart sichtbar machen. An sprachhistorischen, syntaktischen, semantischen und varietätenlinguistischen Fragestellungen wird aufgezeigt, dass die Italianistik hinsichtlich ihrer methodischen und theoretischen Grundlagen mehrfach dazu beigetragen hat, reduktionistische und ausschließlich auf die theoretische Homogenisierung bedachte Ansätze aufzusprengen. Mehrsprachige Kommunikationsräume, vielschichtige Varietätengefüge, instabile und durch einen hohen Grad an Allomorphie gekennzeichnete mittelalterliche
, Kontaktvarietäten und
sowie entwicklungsoffene semantisch-syntaktische Paradigmen sind genuine Forschungsgegenstände der Italianistik. Sie erfordern eine dynamische Konzeptualisierung und eine reflektierte Vermittlung zwischen der komplexen Datenlage und der wissenschaftlichen Systematisierung. Der Band kann zeigen, dass der italianistischen Linguistik deshalb vielfach eine Vorreiterrolle bei der Erprobung neuer Konzepte und Methoden in der Sprachwissenschaft zukommt.
Autorenportrait
Maria Selig ist Professorin für französische und italienische Sprachwissenschaft an der Universität Regensburg.
Gerald Bernhard ist Professor für italienische, französische und rumänische Sprachwissenschaft an der Universität Bochum.
Inhalt
Inhalt: Maria Selig/Gerald Bernhard: Einleitung – Sabine Heinemann: Artikelallomorphie im Altitalienischen oder:
- eine Erfolgsgeschichte – Martin Becker: Modus und expletive Negation in der Geschichte des italienischen Disparitätsvergleichs – Sarah Dessì Schmid: Inquietudine terminologica e categoriale: per un approccio onomasiologico al sistema aspettuale dell’italiano – Ludwig Fesenmeier: Kontinuität und Wandel: Zur Syntax und Semantik von
und
– Gabriele Beck-Busse: ‘Unruhe’ im Lexikon: Drei Vollständige Wörterbücher im Vergleich – Jochen Hafner/Wulf Oesterreicher: Dynamiken der Mehrsprachigkeit: Königreich Neapel und Sizilien (16./17. Jahrhundert) - ein programmatischer Aufriss – Daniele Baglioni: Die ‘unruhige’ Sprache eines Barockabenteurers: die Briefe des ‘Sultans’ Jachia an die Großherzöge der Toskana (1617-1635) – Eduardo Blasco Ferrer/Giorgia Ingrassia: Irrequietudine e inquietudine sarda. L’annoso problema della normalizzazione del sardo – Thomas Krefeld:
Auf der Suche nach der verlorenen Synchronie – Annette Gerstenberg: Zwischen Muttersprache und Philologie: Eine Befragung zur Dynamik des Sprachverhaltens von Italianistik-Studierenden mit italienischer Herkunft in Bochum – Laura Sergo: Wissenschaftsstile und Übersetzung: Angleichungen und Konflikte – Ursula Reutner/Sabine Schwarze: Inquietudini linguistiche dello scienziato nell’era ‘post-accademica’. Inhaltsverzeichnis