Beschreibung
Verrechnungspreisaufzeichnungspflichten wurden im letzten Jahrzehnt weltweit zunehmend verschärft und stellen ein erhöhtes Risiko für grenzüberschreitende Transaktionen zwischen verbundenen Parteien dar. Trotz multilateraler Bemühungen (z. B. die OECD-RL), kreieren protektionistische Vorschriften Verzerrungen, die das Risiko von Doppelbesteuerung erhöhen und nicht selten die Überschreitung von vorrangigem Recht und Prinzipien verursachen. Der Autor untersucht das brasilianische Recht, das vom Fremdvergleichsprinzip deutlich abweicht, und prüft, ob die Verrechnungspreisregeln mit den Beschränkungen der Besteuerungsgewalt vereinbar sind. Berührungspunkte sowie mögliche Beiträge des deutschen Rechts zur Entwicklung des brasilianischen Rechts werden analysiert. Dabei werden die deutschen Dokumentationsvorschriften untersucht und deren Vereinbarkeit mit dem Europarecht kritisiert.
Autorenportrait
Der Autor: Napoleão Dagnese, geboren 1975 in Porto Alegre (Brasilien); Studium der Rechtswissenschaften an der Universidade do Vale do Rio dos Sinos (Unisinos) in São Leopoldo (Brasilien); Masterstudiengang Europäische Kultur und Wirtschaft mit Schwerpunkt Europarecht an der Universität Bochum in Zusammenarbeit mit der Università Commerciale Luigi Bocconi in Mailand; Weiterbildung in Corporate Finance an der Universität Zürich; Mitarbeiter in der Steuerabteilung eines Technologiekonzerns in der Schweiz.