Beschreibung
Ziel dieses Bandes ist es, einen Einblick in die traditionellen Institutionen des Alevitentums zu geben und insbesondere deren Veränderungen im 20. Jahrhundert zu thematisieren. Die Aleviten bilden eine Religionsgemeinschaft, die sich in ihrer Gründungserzählung auf die frühislamische Geschichte, d. h. die Leidensgeschichte der unmittelbaren Nachkommen des Propheten Mohammed und in ihrer Praxis auf die islamische Mystik bezieht. In seiner heutigen Form hat sich das Alevitentum in Anatolien zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert ausgebildet. Aus dieser formativen Phase rührt das System von «heiligen Familien» bzw. Stämmen, die als Ocak bezeichnet werden und wichtige Träger kulturell-religiösen Wissens darstellen. Der Sammelband soll einen Beitrag zur Erforschung der Geschichte, Praxis und aktuellen Lage der Organisation alevitischen religiösen Spezialistentums leisten.
Autorenportrait
Robert Langer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im islamwissenschaftlichen Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs 619 «Ritualdynamik» an der Universität Heidelberg.
Hüseyin A?uiçeno?lu ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Universität Bochum.
Janina Karolewski ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im turkologischen Teilprojekt des Sonderforschungsbereiches 950 «Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa» an der Universität Hamburg.
Raoul Motika ist Professor für Turkologie an der Universität Hamburg und Direktor des Orient-Instituts Istanbul.