Beschreibung
Diese Arbeit präsentiert die detaillierte Analyse des wichtigsten Meilensteins der Tok Pisin-Literatur, des Buk Baibel. Tok Pisin, eine Pidgin- beziehungsweise Kreolsprache Papua-Neuguineas, hat durch jene Bibelübersetzung eine signifikante Statuserhöhung erfahren. Aber wie wird diese Option genutzt? Wird das Buk Baibel den selbstauferlegten hohen Ansprüchen bezüglich Funktionalität und Standardisierung der verwendeten Sprachvarietät gerecht? Wie konsequent und zielgruppenrelevant wurde bei der Übertragung der ideologisch und kulturspezifisch geprägten Quellen vorgegangen? Ein Einblick in die kirchliche Praxis und die Netzwerke vor Ort verdeutlicht die Haltung der sozial stratifizierten Sprechergruppen zu ihrem Tok Pisin. Doch der Fortbestand ist gefährdet – omnipräsente Anglisierungsprozesse bestimmen die postkoloniale Identitätssuche. Dabei fungieren Missionare und Bibelübersetzer als Brückenbauer zwischen diametralen Welten. Das enthaltene Wörterbuch auf Basis des verwendeten Textkorpus erleichtert den Zugang zum Faszinosum Tok Pisin.
Autorenportrait
Der Autor: Timo Lothmann, geboren 1976, studierte Anglistische Sprachwissenschaft, Geschichte und Volkswirtschaftslehre an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, wo er zur Zeit am Institut für Synchrone Anglistik lehrt. Sein gefächertes wissenschaftliches Interesse gilt unter anderem interdisziplinären Aspekten der Sozio- und Psycholinguistik sowie der Übersetzungstheorie und -praxis.