Beschreibung
Diese Studie widmet sich einem stark vernachlässigten Zweig der allgemeinen Bourdieu-Rezeption: seiner Soziologie der Sprache. Bourdieu wollte der Soziologie wieder zur Rolle der Königsdisziplin in den Geistes- und Sozialwissenschaften verhelfen. Dabei sollten nicht nur alle Dichotomien – von Individuum und Gesellschaft bis Handeln und Struktur –, sondern auch der theoriegeschichtliche Gegensatz von Subjektivismus und Objektivismus überwunden werden. An diesem letzten Punkt setzt der Autor an: Bourdieus Sprachsoziologie lässt sich nur über seine kritische Auseinandersetzung mit dem Strukturalismus verstehen. Konsequent verfolgt der Autor eine doppelte Fragestellung und verbindet sie mit zwei Thesen: Wie entwickelt Bourdieu seine praxeologische Kritik am Strukturalismus und wie gewinnt er daraus seine eigene sprachtheoretische Position? Und: Warum ist Bourdieus sprachsoziologischer Ansatz am Ende doch im Sande verlaufen? Seine Thesen geben den Hinweis auf eine erste Antwort.
Autorenportrait
Der Autor: Eddie Hartmann, geboren 1978; Studium der Soziologie, Politologie und Philosophie an der Universität Hamburg, dem Institut d’Études Politiques Paris und der Freien Universität Berlin; 2005 Diplom im Hauptfach Soziologie; seit Ende 2005 Doktorand der Humboldt-Universität zu Berlin, der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) und der École Normale Supérieure (ENS).