Beschreibung
In der verfassungsrechtlichen Qualifizierung der Sonn- und Feiertage als «Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung» (Art. 140 GG i.V.m. Art. 139 WRV) spiegelt sich eine lange und wechselvolle Rechtsentwicklung. Sie reicht vom alttestamentlichen Gebot der Feiertagsheiligung bis zur Durchsetzung arbeitsfreier Tage als sozialpolitische Errungenschaft des Industriezeitalters. Anhand ausgewählter Aspekte zeichnet der Autor die geistesgeschichtlichen Faktoren, politischen Konflikte und sozioökonomischen Wandlungen nach, die die Entwicklung des Sonn- und Feiertagsrechts geprägt haben und die Diskussion um den Sonn- und Feiertagsschutz bis heute beeinflussen. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf der Rechtsentwicklung seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Zentrum der Betrachtung stehen dabei vor allem die sozialpolitischen Auseinandersetzungen um die Durchsetzung der Arbeitsruhe an Sonn- und Feiertagen im 19. Jahrhundert und der Umgang mit Sonn- und Feiertagen in den Weltanschauungsdiktaturen des 20. Jahrhunderts.
Autorenportrait
Der Autor: Andreas Grube, geboren 1970 in Erlangen, Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen und Dresden. Referendariat in Nürnberg. Von 1999 bis 2002 Wissenschaftlicher Assistent am Hans-Liermann-Institut für Kirchenrecht der Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2002 im höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg.