Beschreibung
Zu den unausrottbaren Vorurteilen nicht nur der deutschen, sondern wohl in allen Sprachgemeinschaften aller Zeiten gehört die Überzeugung, dass die Sprache «verfällt», dass sie sich zum Schlechten verändert. Dass insbesondere die sprachlichen Fähigkeiten Jugendlicher heute schlechter sind als früher, ist eine gängige Meinung. Obwohl von «Sprachverfall» – vor allem in den Medien – immer wieder die Rede ist, gibt es hierzu keine soliden Untersuchungen. Aussagen zu diesem Thema beziehen sich in der Regel nur auf einen zeitlich fixierten Zustand. In dieser Untersuchung, in der es schwerpunktmäßig um den Wortschatz von Abiturienten geht, wird jedoch diachron vorgegangen – das Textmaterial wurde über einen größeren Zeitraum untersucht und verglichen. Das Können der Jugendlichen lässt sich somit relativ zu dem früherer Generationen nachweisen. Die so gewonnenen empirischen Daten zum sprachlichen Leistungsstand der Abiturienten zeigen, dass die Behauptung vom Leistungsabfall nicht haltbar ist. Damit widerlegen die Ergebnisse manche weit verbreiteten Vorurteile und können die derzeit geführte Diskussion über die PISA-Studie ergänzen.
Autorenportrait
Die Autorin: Hannelore Grimm, geboren 1943, studierte Germanistik, Mittelalterliche Geschichte und Theologie an der TU Darmstadt und der Universität Frankfurt. Seit einigen Jahren arbeitet sie als Kursleiterin im Bereich Deutsch als Fremdsprache. Promotion 2002.