Beschreibung
'Viele glauben, die Sprache sei ein Verständigungsmittel, ein Instrument, mit dessen Hilfe wir sagen können, was wir glauben, zu sagen zu haben. Das ist falsch. Die Geige ist ein Instrument, der Stift zur Not auch. Die Musik und die Sprache sind Ozeane. Man kommuniziert nicht mithilfe eines Ozeans.' Was ist das Eigene? Das Fremde? Was trennt das Ich vom Du? Vom Rest der Welt? Bei genauerem Hinsehen schwindet jede beruhigende Übersichtlichkeit, zumal diese unersättliche erste Person sich über ihre Sinnesorgane fortwährend kleine Happen der Außenwelt einverleibt und alsbald zu Denk- und Lebensmaterial weiterverarbeitet. Mit illusionslosem Ernst und spöttischer Lust ergründet Anne Weber die wundersame Wirkungsweise der Ersten Person, dieser inneren Recycling-Maschine. Reflexion, Fabel und Traum verbinden sich in ihrer Prosa mit fantastischer Leichtigkeit.
Autorenportrait
Anne Weber, geboren 1964 in Offenbach, lebt als Autorin und Übersetzerin in Paris. Zuletzt erschienen bei S. Fischer 'Kirio', 'Ahnen', 'Tal der Herrlichkeiten', 'August' und 'Luft und Liebe'. Ihr Werk wurde unter anderem mit dem Heimito-von-Doderer-Preis, dem 3sat-Preis, dem Kranichsteiner Literaturpreis und dem Johann-Heinrich-Voß-Preis ausgezeichnet. 2020 wurde sie zur Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim ernannt und erhielt den Deutschen Buchpreis. Ihre Bücher schreibt Anne Weber auf Deutsch und Französisch.