Beschreibung
Anna Maria van Schurmann war eine der gelehrtesten Frauen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in Europa. Sie stammte aus einer reformierten Adelsfamilie, die sich zeitweise in Köln aufhielt, später aber ins niederländische Utrecht übersiedelte, wo Anna Maria den größten Teil ihres Lebens verbrachte. Nach erstem Privatunterricht korrespondiert sie bereits als Fünfzehnjährige mit Gelehrten ihrer Zeit, beherrscht bald mehr als zwölf Sprachen - darunter Latein, Griechisch und Hebräisch - und steht im geistigen Austausch mit Descartes und Richelieu. Nach einem medizinischen Traktat ''Über das Ende des Lebens'' schreibt sie eine kluge Abhandlung über die Frauenbildung: Darin legt sie dar, weshalb christlichen Frauen der Zugang zu den wissenschaftlichen Fächern nicht verwehrt werden dürfe. Das Thema trifft den Nerv der Zeit - mit Recht gilt Anna Maria van Schurmann als frühe Kämpferin für die Gleichstellung der Frau. Erstmals wird hier die Biographie dieser außergewöhnlichen Frau vor dem Hintergrund ihrer turbulenten Epoche erzählt.
Autorenportrait
Michael Spang, geb. 1968, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft der TU Dresden. Er ist Mitarbeiter an dem DFG-Projekt zu Anna Maria van Schurmann. Bis 2003 war Michael Spang freier Journalist, Übersetzer, redaktioneller Betreuer der Serie ''Biographien'' bei ''Spektrum der Wissenschaft'' und Lehrbeauftragter für Philosophie an den Universitäten Kaiserslautern, Flensburg und Dresden.