Beschreibung
Das Werk des politischen Philosophen Slavoj Zizek erhält seine Bedeutung von zwei Begriffen her: Negativität und Kapitalismus. Diese beiden Begriffe sind es, die Zizeks Denken in zwei unterschiedlichen, aber auf einander verwiesenen, Bereichen Konsistenz verleihen: Seine Philosophie ist bestimmt von dem Versuch, den hegelschen Begriff der selbstbezüglichen Negativität zu aktualisieren, dessen Relevanz für die zeitgenössische Philosophie und Kulturwissenschaft aufzuweisen. Seine antikapitalistische politische Theorie baut auf diesem Negativitätsbegriff auf. Verständlich wird Zizeks Philosophie nur, wenn man seine Prämisse akzeptiert, dass der Kapitalismus die Geisel der Menschheit ist: ein gesichtsloser Herr, unter dessen Herrschaft es keine Freiheit, keine Menschlichkeit geben kann. Ein Herr, dessen Herrschaft so total ist, dass wir sie als alternativlos akzeptieren. Gegen diese scheinbare Alternativlosigkeit richtet sich Zizeks Denken.
Autorenportrait
Reinhard Heil ist Lehrbeauftragter am Insitut für Philosophie der Technischen Universität Darmstadt.