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Psychologisierung des Alltagsbewusstseins

Die Verwissenschaftlichung des Diskurses über Ehe, Studien zur Sozialwissenschaf

Erschienen am 01.01.1991
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783531122014
Sprache: Deutsch
Umfang: 398
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Der Verwissenschaftlichungsprozeß der Gesellschaft erfaßt auch die Intimbeziehung. Gezeigt wird, wie die Logik wissenschaftlicher Psychologie im Verlauf dreier Jahrhunderte die Eheratgeberliteratur geprägt und darüber das (Alltags-)Verständnis von Liebe und Konfliktbehandlung verändert hat. Insbesondere das Grundthema der Psychologie der 70er Jahre: die Selbstverwirklichung bringt das traditonelle Gebäude der Liebeszeichen und Konfiktlösungsnormen zum Einsturz. Die Freisetzung aus der Tradition verheißt aber nichtnur Chancen. Sie erzeugt auch Risiken. Der Ausweg kann vielleicht in einer (Liebes-)Semantik bestehen, die das Zentrum vom Ego auf das Wir einer Liebesbeziehung verschiebt.

Autorenportrait

Inhaltsangabe1. Einleitung.- 2. Verwissenschaftlichung und Psycholo?isierung - eine begriffliche Klärung.- 2.1. Primär- und Sekundärverwissenschaftlichung.- 2.2. Definitionen und Modi.- 2.3. Psychologisierung.- 3. Psychologisierung des "AlltagsbewuBtseins" und der "Umschlag" im Selbstkonzept.- 3.1. Psychoboom und Psychologisierung des "Alltagsbewußtseins".- 3.1.1. Fünf Interpretationsmuster der Expansion von Psychologie und Psychotherapie.- 3.1.1.1. Antwort auf Bedarfs- und Bedürfnislage.- 3.1.1.2. Über Leid gesteuerter "Marktprozeß".- 3.1.1.3. Resultat erweiterter Zuständigkeitsdefinition.- 3.1.1.4. Sozialtechnologie.- 3.1.1.5. Folgewirkung der funktionalen Differenzierung der Gesellschaft.- 3.2. Transformation des Selbstkonzepts: Alltagskompetenz versus Laienkompetenz.- 4. Psychologisierung in Eheratgeberbüchern.- 4.1. 18. Jahrhundert.- 4.1.1. Vorbemerkungen zum historischen Kontext.- 4.1.2. Eheratgeberanalysen A. Freiherr v. Knigge - Th.G. v. Hippel.- 4.2. 19. Jahrhundert.- 4.2.1. Vorbemerkungen zum historischen Kontext.- 4.2.2. Eheratgeberanalysen J.H. Campe - H. Davidis - H. Klencke - E. Feldner.- 4.3. Jahrhundertwende bis Mitte der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts.- 4.3.1. Vorbemerkungen zum historischen Kontext.- 4.3.2. Eheratgeberanalysen H. Bergner - M. Lindler - H. Fritz - G. Otto - E. und P. Fried - J.C. Schlegel - H.M. Elster - R. Drews.- 4.4 1946 bis 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.- 4.4.1. Vorbemerkungen zum historischen Kontext.- 4.4.2. Eheratgeberanalysen Th. Bovet - G. Fechner - H. Haluschka - C.H. Huter - E. Muhl-Schwarzenberg - J. Bodamer - G. Grüninger - Ch. Gabe - G.R. Bach und P. Wyden - R.I. Reuter - U. Beer - P. Partner - K.-H. Mandel - H. Merz.- 4.5 Psychologische Theorien und Eheratgeberbücher.- 5. Theoretische Reformulierung der Wandlungen von Liebe, Ehe und Konfliktlösungsstrategien.- 5.1. Ab wann kann von der Ehe als Intimbeziehung gesprochen werden?.- 5.2. Liebe als Code oder Medium?.- 5.3. Wandlungen in Semantik und Codierung und ihre Konsequenzen.- 5.3.1. Bürgerliche Liebe und Ehe.- 5.3.2. Partnerschaftliche Liebe und Ehe.- 5.3.2.1. Die "Kommunikative Wende" und Konfliktkultur.- 5.3.2.2. Ermöglicht die neue Semantik eine Dauer-Beziehung?.- 5.3.2.3. Zur Ambivalenz der Semantik.- 5.3.2.4. Dauer ist möglich.- 6. Zusammenfassung.- Anmerkungen.- Literatur.