Ecce Agnus Dei
Rezeptionsästhetische Untersuchung zum neutestamentlichen Gotteslamm in der bild
Lampe, Peter / Schreiber u a, Stefan
Erschienen am
01.09.2020
Beschreibung
Saskia Lerdon untersucht die Gotteslamm-Metapher in den biblischen Texten und skizziert ihre Rezeption beispielhaft in der bildenden Kunst. Nach einer Einführung in die Metapherntheorie stellt Lerdon die Bedeutung des Bildes im frühen Christentum und die frühe liturgiegeschichtliche Entwicklung des „Lamm Gottes“ vor. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem theoretisch komplexen Wechselverhältnis zwischen Sprache und Bildlichkeit. Die neutestamentlichen Texte zum „Lamm Gottes“ beleuchtet die Autorin hier in den Sinndimensionen, wie sie sich im 1. und 2. Jahrhundert dargeboten haben. Der Blick geht hierbei auf die Gotteslamm-Metapher im Neuen Testament und die vielfältigen religionsgeschichtlichen Anknüpfungspunkte in Texten und Artefakten der antiken Umwelt.Ausgehend von dieser Grundlage betrachtet die Autorin die vielfältigen Bildzeugnisse aus der zweitausendjährigen Kunstgeschichte in einem typologisch ausgerichteten Längsschnitt, der dazu dient, die semantische Vielfalt in eine systematische Betrachtung des Bildmaterials zu übersetzen. So gelingt ihr eine Darstellung, wie sich im Lauf der Jahrhunderte in der Rezeption der biblischen Metapher durch bildende Künstler neue Sinnpotentiale entfaltet haben.Zum Abschluss geht der Verstehensweg von den Bildzeugnissen noch einmal zurück zum Text. Lerdon legt dar, wie das Textverstehen die Wirkungsgeschichte beeinflusst hat, und regt ausgehend von den Bildzeugnissen eine Relecture der neutestamentlichen Texte an.
Autorenportrait
Saskia Lerdon war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Neues Testament an der Universität Heidelberg und ist ordinierte Pfarrerin der Evangelischen Landeskirche in Baden.