Beschreibung
Nach wie vor ist die Verhältnisbestimmung von Schrift, Tradition und Kirche das ökumenische Grundproblem. Die Konferenzen für Glauben und Kirchenverfassung haben jedoch mit der dynamischen Zuordnung von Schrift, Tradition und Kirche eine ökumenische Basis geschaffen, auf der alle kirchlichen Traditionen zu einem gemeinsamen Kirchenverständnis finden können. Leider ist das bisher weder von den Kirchen noch vom Ökumenischen Rat der Kirchen selbst kaum zur Kenntnis genommen worden. Deshalb zeigt der Verfasser, worin die neue Verhältnisbestimmung besteht, wie sie zustande kam und welche Chancen sie für die Ökumene eröffnet. Dies geschieht vor dem Hintergrund der dogmatischen Entwicklung des Verhältnisses von Schrift und Tradition in Protestantismus, römischem Katholizismus, Orthodoxie und Anglikanismus. Dabei wird auch gezeigt, wie die gemeinsame Besinnung auf die Bibel diesen ökumenischen Durchbruch ermöglicht hat, der gleichzeitig die Grundlage für eine gemeinsame Verhältnisbestimmung von Kirche und Welt sowie für eine ökumenische Hermeneutik bietet. Nach langer Zeit liegt hiermit erstmals wieder eine Untersuchung zu ,Glauben und Kirchenverfassung" vor. Außerdem wird zum ersten Mal umfassend nachgewiesen, welche grundlegende Bedeutung die im 19. und 20. Jahrhundert erfolgte Besinnung auf die Bibel für die Entstehung der ökumenischen Bewegung hatte.