Der bürgerliche Wertehimmel
Innenansichten des 19. Jahrhunderts. Hg.Hettling/Hoffmann, Sammlung Vandenhoeck
Hettling, Manfred / Hoffmann, /
Erschienen am
01.09.2000
Beschreibung
Werte spielen wieder eine Rolle - dies zeigen nicht zuletzt die Klagen über ihren Verlust. Dadurch erinnert sich die Öffentlichkeit auch wieder an die Tugendlehren des 18. und 19. Jahrhunderts. In der ständischen Gesellschaft wurden dem Einzelnen feste Werte und Verhaltensweisen zugewiesen, die religiös legitimiert wurden. Mit dem Übergang zur bürgerlichen Gesellschaft zerbricht dieses Normengefüge. Es entstand ein neues Wertesystem, welches das Leben nicht mehr religiös, sondern innerweltlich, bürgerlich-zivil regelte. Dieser 'bürgerliche Wertehimmel' sollte die neue Ordnung moralisch begründen. Die bürgerlichen Werte wurden so selbst wieder überhöht und sakralisiert.Die Autoren des Bandes untersuchen verschiedene Werte wie Selbständigkeit, Freiheit, Liebe und Treue; sie fragen nach den Formen der individuellen Aneignung von Werten, aber auch nach den sozialen Bedingungen, unter denen sich diese Aneignungsprozesse vollzogen. Die historische Betrachtung von Werten macht tiefliegende Umbrüche im Bewusstsein einer Epoche sichtbar und zeigt, wie zeitgebunden und umkämpft Wertmaßstäbe sind.
Autorenportrait
Studium der Geschichte, Germanistik und Sprecherziehung in Regensburg und Bielefeld1989: Promotion1997: Habilitation 1997-2001: Privatdozent in BielefeldSeit 2001: Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Halle-Wittenberg