Beschreibung
Gefragt wird nach den seelischen Folgen des Nationalsozialismus für die Gesellschaft der Bundesrepublik. Durch die Wiedervereinigung hat die Sozialpsychologie der Deutschen erheblich an politischer Brisanz gewonnen. Der vorliegende Bericht bietet eine Bestandsaufnahme der dazu in Soziologie, Geschichtswissenschaft und Psychoanalyse vorliegenden Theorie und Forschung. Daraus ergibt sich ein Bild deutscher Selbstthematisierung nach 1945. Im einzelnen geht es um das Denken in Opfer- und Täterkategorien, um die schwierige Konstruktion deutscher Wir-Gefühle, um den seelischen Niederschlag von Krieg, Gefangenschaft und Flucht, um die verschiedenen Generationsgestalten nationalsozialistischer Imprägnierung und um die scheinbare Gnade der weiblichen Geburt.
Autorenportrait
Heinz Bude ist Professor für Soziologie an der Universität Kassel und ist Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung. Im Suhrkamp Verlag ist von ihm u.a. erschienen: Bilanz der Nachfolge. Die Bundesrepublik und der Nationalsozialismus (stw 1020) und zuletzt Lebenskonstruktionen. Für eine neue Sozialforschung (es 2225).