Beschreibung
Philosophie und Reflexion, das Hauptwerk des Bonner Philosophen Hans Wagner (1917-2000), eröffnet die Edition der gesammelten Schriften eines der profiliertesten Erneuerer der Transzendentalphilosophie im Geiste Immanuel Kants. Mit Philosophie und Reflexion veröffentlichte Hans Wagner 1959 ein Standardwerk systematischen Philosophierens, das aus der kritischen Auseinandersetzung mit Kant und Hegel, mit der Phänomenologie und Ontologie des 20. Jahrhunderts, dem Neukantianismus und der Existenzphilosophie hervorgegangen ist. Wagner wollte der Philosophie ihre Aufgabe als letzte Begründung alles Denkens und Handelns zurückgewinnen. Im Ausgang von den Grundmomenten des Er-kenntnisgeschehens stellt Wagner einen Reflexionsgang vor, der nicht nur die letzten Prinzipien des Denkens und Erkennens und die daraus entspringenden Disziplinen entwickelt, sondern auch ihren notwendigen Übergang in das Problem der Praxis aufweist, die Hauptprobleme der Ethik, Ästhetik, Rechts- und Sozialphilosophie skizziert und den Ursprung der Philosophie der konkreten Subjektivität aufdeckt. Hans Wagner promovierte in Würzburg und habilitierte sich dort 1949 über in Religionsphilosophie. Durch intensive Studien zu Husserls Nachlasswerken, den systematischen Konzeptionen Kants und des deutschen Idealismus bereitete er einen Gesamtentwurf aller philosophischen Disziplinen vor, der 1959 unter dem Titel Philosophie und Reflexion erschien. Nach seiner Berufung an die Universität Bonn (1961) entstand neben einer Übersetzung der Aristotelischen Physik eine beeindruckende Fülle von systematischen und histori-schen Untersuchungen. 1992 veröffentlichte Wagner Die Würde des Menschen, ein weiteres großes systematisches und zugleich zeitkritisches Werk.
Autorenportrait
Bernward Grünewald, Prof. Dr. phil., war von 1971-1983 wiss. Assistent in Bonn bei Hans Wagner, 1999-2006 Professor an der Universität zu Köln.