Beschreibung
Die geschichtlichen Ereignisse der Zerstörung Jerusalems und des Tempels sowie die Exilierung von Oberschicht und Königsfamilie, die in den Jahren 597-582 durch die babylonische Großmacht unter Führung Nebukadnezzars über Juda und seine Hauptstadt hineinbrachen, sind in ihren Konsequenzen für die Literatur des Alten Testaments nicht hoch genug einzuschätzen. Das Buch der Klagelieder stellt die poetische Verdichtung dieser Leidenszeit dar und nimmt auf nachdrückliche Weise die Perspektive der Opfer, nicht die der Sieger, ein. Es gibt Antwort auf die Frage, wie man in einer Zeit größter Not, die auch und gerade Glaubensnot ist, an JHWH festhalten kann. Dabei zeigt sich, dass sich der Beter nicht an der Klage vorbei, sondern mit Hilfe der Klage zur erneuten Hoffnung durchringt.