Könnte ich dich je vergessen, Jerusalem?
Der Gottesstaat im Spiegel der Psalmdeutung Augustins. Augustinus bei echter
Erschienen am
01.01.1997, Auflage: 1., Aufl.
Beschreibung
Das wahre Ziel aller Geschichte und des ganzen Weltgeschehens ist nach dem christlichen Geschichtsphilosophen Augustinus das Werden und der Aufbau der „Civitas Dei“, der ewigen Stadt Gottes. Inmitten des unablässigen Entstehens und Vergehens irdischer Mächte und Reiche wächst sie nach Gottes Plan ihrer ewigen Vollendung entgegen. Der Kirchenvater hat seinem monumentalen Werk, den 22 Büchern „De civitate Dei“, diese Geschichtsdeutung zugrunde gelegt, die die Jahrhunderte bis heute zu überdauern und das Denken der christlichen Welt tief greifend zu inspirieren vermochte.
Dieser Begriff der „Gottesstadt“ begegnete dem hl. Augustinus besonders im alttestamentlichen Buch der Psalmen. Er suchte deshalb in seinen Predigten über die Psalmen (Enarrationes in psalmos), die er im Laufe von rund 30 Jahren zumeist vor seiner Gemeinde in Hippo gehalten hat, seine Gläubigen immer tiefer und unverbrüchlicher als lebendige Steine in den Bau dieser Gottesstadt, des wahren, ewigen „Jerusalem“, einzufügen. Die hier ausgewählten, großenteils erstmals ins Deutsche übertragenen Predigten des Kirchenvaters bieten deshalb einen authentischen, leicht fasslichen Kommentar zu seinen zentralen Gedanken über Wesen und Geschichte der „Stadt Gottes“. Anders als in seinem erwähnten Werk „De civitate Dei“, wo Randfragen und apologetische Tendenzen seine Ausführungen nicht selten überlagern, finden sich seine Ansichten in diesen Predigten in gewisser Weise systematisiert, präzisiert, oft prägnanter formuliert und durch neue Einsichten ergänzt und vertieft.