Beschreibung
'Mascha konnte Chemjos Abwesenheit nicht überleben. Sie waren einfach eine Einheit, nicht Mann und Frau, nicht Bruder und Schwester, von all dem waren sie auch etwas -, aber das Unsagbare und Einmalige war das tiefe und nie unterbrochene Einverständnis in jedem Blick und jedem Augenblick.' Mit diesen Worten beschrieb Suse Weltsch, die älteste und engste Freundin der Dichterin, die Liebe zwischen Mascha Kaléko und ihrem zweiten Ehemann, dem Komponisten Chemjo Vinaver. Ihre zahlreichen Europareisen dokumentierte die Schriftstellerin in ihren Briefen fast akribisch für ihren Mann. Dabei geht es nicht nur um große Gefühle. Banalitäten des Alltags sind ebenso wichtig wie die Auseinandersetzung mit der alten Heimat, aber auch das 'Heimwehnach den Temps perdus'. Mascha Kalékos Melancholie und ihr Witz, die man aus den Gedichten kennt, treffen auch in dieser Textform mitten ins Herz.
Autorenportrait
Mascha Kaléko (1907-1975) fand in den Zwanzigerjahren in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés. Zunächst veröffentlichte sie Gedichte in Zeitungen, bevor sie 1933 mit dem >Lyrischen Stenogrammheft< ihren ersten großen Erfolg feiern konnte. 1938 emigrierte sie in die USA, 1959 siedelte sie von dort nach Israel über. Mascha Kaléko zählt neben Sarah Kirsch, Hilde Domin, Marie Luise Kaschnitz, Nelly Sachs und Else Lasker- Schüler zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts.
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