Beschreibung
Tiefe Einblicke in die Arbeit und das Selbstverständnis des Dokumentarfilm-Regisseurs Peter Voigt Peter Voigt lernte sein Handwerk am Theater, bei Bertolt Brecht, bei Peter Palitzsch, Benno Besson und Ruth Berghaus. Später wechselte er als Regisseur zur DEFA und zum Dokumentarfilm, wo er seine Lebensaufgabe fand. Nicht umsonst war er einer der herausragenden Köpfe des DDR-Filmfestivals DOK Leipzig, fiel insbesondere durch einfühlsame Porträts auf, arbeitete viele Jahre für das Studio H & S von Walter Heynowski, dann im DEFA-Dokumentarfilmstudio und schließlich freischaffend. Dabei entwickelte Peter Voigt eine ganz besondere Bildsprache, vor allem durch Tricktechnik und die Montage von Fotos und Texten im Film. Er vollendete die Filmreihe 'Busch singt', gestaltete das Marx-Engels-Forum in Berlin mit und sorgte mit seinem Spätwerk, Filmen über seinen Lehrmeister Bertolt Brecht, noch einmal für Aufsehen. Peter Voigt prägte damit die Dokumentarfilmszene und das DOK Leipzig vor wie nach der Wende, aber auch die DEFA und den DDR-Film insgesamt. Auf verblüffende Art verband er Biografisches und Zeitgeschichte, arbeitete Krieg und Nachkriegszeit im Film auf. Über seine Arbeit, seine Bildsprache, seine Filmtheorie hat Peter Voigt zahlreiche außerordentlich interessante Texte mit einem ganz eigenen Ton verfasst. Sie sind eine echte Entdeckung, ein Beitrag zur Frage, welche Rolle Filme im gesellschaftlichen Diskurs spielen.
Autorenportrait
Peter Voigt (1933-2015), Regieassistent bei Brecht und am Berliner Ensemble, später im DEFA-Studio für Trickfilme. Als Dokumentarfilmregisseur hat er in seinen wichtigsten Filmen nachdrücklich und voller Empathie nach den Schicksalen deutscher Jugendlicher gefragt: Wie haben sie Krieg, Kriegsende, Nachkrieg erlebt? Deutsche Geschichte wurde dadurch konkret, zivil und individuell. Er arbeitete lange im Studio Heynowski & Scheumann und im DEFA-Dokumentarfilmstudio, nach 1991 freischaffend.