Beschreibung
Eine Holocaust-Biografie ist keine literarische oder historische Sensation. Dennoch ist jeder glaubwürdige Zeitzeugenbericht ein wertvoller Beitrag zur Erinnerungskultur. Aufgrund ihrer Perspektive ist diese Autobiografie zudem etwas Besonderes. Das Konzentrationslager Theresienstadt war Sammel- und Durchgangslager für die jüdische Bevölkerung Böhmens und Mährens. Eine Vielzahl von Zeugnissen der tschechischen Häftlinge dokumentiert ihre Schicksale, nicht wenige auch in deutscher Übersetzung. Weniger im Fokus steht, dass auch über 40.000 deutsche Juden durch Theresienstadt gegangen sind. Ihre Lebensgeschichten sind nicht in gleichem Umfang dokumentiert. Hilde Bürger hat einen bedeutenden Beitrag geleistet, diese Lücke zu füllen. Ihr Bericht ist inhaltlich von großem Wert. Und sie hat ihn sehr sachlich, aber zugleich fesselnd zu Papier gebracht. Mit einem Begleitwort des Historikers und Herausgebers Werner Imhof.
Autorenportrait
Hilde Bürger wurde 1916 in Berlin geboren. Wenn es keine Nazis gegeben hätte, wäre sie wohl eine gute Ärztin geworden - aber ein Studium war ihr als Jüdin verwehrt. Sie durchlitt den Holocaust - die Diskriminierung, Ausgrenzung, Beraubung, Verfolgung. Die Befreiung erlebte sie im Konzentrationslager Theresienstadt. 1984 veröffentlichte sie ihre Autobiografie. Hilde Bürger starb 2002. Ihre Tochter Renate und ihre Enkelinnen Sonja und Miriam haben eine Neuflage dieses lesenswerten Buches erwirkt.